Die Brünner


Direkt zum Seiteninhalt

Veranstaltungen

Jede Menge Pferdestärken

Beim Oldtimertreffen in Brünn sind die Veteranen der Landwirtschaft gefragt. Besuchermagnet bildet das Lkw-Ziehen mit alten Traktoren.
Von Janina Reuter

Brünn - Jede Menge Pferdestärken und Schwerlasten waren angesagt. Am Wochenende fand im Eberner Stadtteil Brünn ein Oldtimer-Bulldog- und -Lkw-Treffen statt. Neben dem alten Blech standen historische landwirtschaftliche Geräte sowie das Lkw-Ziehen im Mittelpunkt.

In der prallen Sonne strahlten die Oldtimertraktoren und auch einige Oldtimer-Lkws auf dem Festgelände in Brünn. Dort richteten die Oldtimerfreunde Oberer Haßgau ihr diesjähriges Treffen aus. Für die Besucher war einiges geboten. Vom Dreschflegel über Stiftendreschmaschinen, einem historischen Steinbrecher hin zum modernen Holzhäcksler und zum Lkw-Ziehen in verschiedenen Klassen.

Neben der Vorführung einiger landwirtschaftlicher Geräte fand bereits am Vorabend des eigentlichen Festtags ein Probelauf im Lkw-Ziehen statt. Bei einer Fahrt mit einem Oldtimer-Deutz über das Festgelände wurden die verschiedenen Königinnen des Jahres vorgestellt: Bulldogkönigin ist Nancy Wolf, Dreschkönigin Carolin Sollmann, Binderkönigin Corinna Sollmann, Kartoffelkönigin Ruth Kaffer und Hofprinzessin Lea Wolf.

Deutz am Kran

Der Festplatz konnte am nächsten Tag kaum verfehlt werden, denn schon von weitem sah man einen Oldtimer-Deutz an einem Kran hängen. In Brünn angekommen erwartete die Besucher und Traktoristen, die teils von weither kamen, ein deftiges Weißwurstfrühstück. Eine Attraktion war die historische Dämpfkolonne von Walter Lehnert, der das Fest mit ausrichtete. Hierin wurden Kartoffeln gegart, die dann mit Quark oder Heringen verzehrt werden konnten. Diese Delikatessen genossen viele Besucher.

Die Dämpfkolonne hatte auch noch einen guten Nebeneffekt. Direkt daneben stand ein großer Holzzuber, der mit Wasser gefüllt war. Der heiße Dampf der Kolonne wurde in den Zuber geleitet, sodass das Wasser eine angenehme Temperatur erreichte. Vor allem einige kleine Gäste haben sich dort austoben können. Für die Kinder stand zudem noch ein Kettenkarussell der besonderen Art bereit.

Historische Geräte

Nachmittags gab es Vorführungen mit verschiedenen historischen landwirtschaftlichen Geräten, die Walter und Matthias Lehnert zusammen mit einigen Helfern bedienten. Der Schwerpunkt lag darauf, wie man früher Getreide gedroschen hat und wie sich der Getreidedrusch mit der Zeit verändert hat. Die Vorführung fand regen Zuspruch bei den zahlreichen Gästen. Zuerst zeigte Walter Lehnert mit einigen Drescherinnen, wie der Flegeldrusch damals vor dem Zeitalter der Maschinen funktionierte. Bei der nächsten Station ging es schon etwas moderner zu. Ein Göpel, der von einem "Elfer- Deutz" in Bewegung gesetzt wurde, diente als Antrieb für einen kleinen Stiftendrescher. Neben zwei weiteren, etwas größeren Dreschmaschinen wurde auch eine Putzmaschine vorgeführt, mit der die Körner von der Spreu getrennt werden. Bei vielen damaligen Dreschmaschinen geschah dies nämlich noch nicht automatisch.

Seltener Steinbrecher

Um die Entwicklung komplett aufzuzeigen, standen verschiedene Mähdrescher bereit. Unter anderem eines der ersten Modelle, die von der Firma Lanz gebaut wurden. Auch ein Mähdrescher von Claas, der von einem Traktor gezogen werden musste, konnte angeschaut werden.

Eine Maschine, die es nicht überall zu sehen gibt, wurde ebenfalls in Betrieb genommen: Ein historischer Steinbrecher, der von einem Deutz-Motor über Flachriemen angetrieben wird. Der Steinbrecher zermahlt große Gesteinsbrocken, sodass am Ende Sand beziehungsweise kleinere Steine mit unterschiedlicher Körnung herauskommen.

Wer zieht mehr?

Die größte Attraktion erwartete die Besucher dann am frühen Sonntagnachmittag: Das Lkw-Ziehen stand bevor, bei dem die Oldtimertraktoren und vor allem ihre Fahrer zeigen konnten, was sie drauf haben. Aufgabe war es, mit dem Oldtimertraktor einen Lkw 30 Meter weit eine Steigung hinaufzuziehen. Traktoren mit einer Leistung bis zu 25 PS mussten einen mit Sand beladenen Magirus-Lkw ziehen, dessen Gewicht auf rund elf Tonnen kam. In der zweiten Klasse traten die Traktoren mit 26 bis 55 PS an. Sie mussten einen Henschel-Lkw ziehen, der mit Schotter beladen rund 20 Tonnen wog. Schließlich bildeten Traktoren mit 56 bis 80 PS Leistung die letzte Klasse. Ihnen stand das Ziehen eines mit Kies gefüllten Betonmischers mit einem Gewicht von rund 32 Tonnen bevor. Gespannt standen die Zuschauer an der Strecke und fieberten sichtlich mit, ob die alten Traktoren es wohl schaffen würden, die schweren Lkws zu ziehen. Da gab es schon mal durchdrehende Reifen und aufheulende Motoren. Nicht nur die Leistung der Traktoren, sondern auch das Geschick der Fahrer trug erheblich mit dazu bei, ob man es schaffte, den beladenen Lkw bis ins Ziel zu ziehen. Während es der ein oder andere im Stehen versuchte, probierten es andere gar mit dem Rückwärtsfahren. Jeder hatte seine ganz eigene Technik.

Schließlich gewann in der ersten Klasse ein 15er Deutz. In der zweiten Klasse erreichte Matthias Lehnert mit einem Lanz D 8506 die Bestwertung, während in der dritten Klasse Florian Kuhn mit seinem Schlüter Compact 750 V siegte.


Von der Sense zur Maschine

Vortrag über die Ruine Raueneck

Am Samstag, den 26.3.2011 fand in der alten Schule in Brünn ein sehr gut besuchter Vortrag über die Ruine Raueneck statt. Manfred Künzel aus Ebern beschäftigt sich schon seit längeren mit der Geschichte unserer Heimat. Hierzu gehören natürlich auch die vielen Burgruinen in der Umgebung. Herr Künzel konnte anhand von Fundstücken und Dias die Geschichte der Burg Raueneck näher beleuchten. Er präsentierte einen Diavortrag in 3D über die Ruine Raueneck bei dem Bilder aus den Jahren 1992 und 1996 zu sehen waren. Die Bilder beim Vortrag machte Thomas Henig.

Hausbrauerfest 2010
Bilder zum Vergrößern anklicken

Oltimer-Bulldogs beweisen Stärke

Hausbrauerfest - Das Kräftemessen der alten Traktoren sorgt für viel Gaudi. Manfred Büttner siegt mit seinem Lanz.

Brünn - Das alte Brauhaus in Brünn ist das einzige im Stadtgebiet von Ebern, in dem regelmäßig Bier gebraut wird. Am Wochenende konnte der Gerstensaft beim traditionellen Hausbrauerfest gekostet werden. Weitere Attraktionen waren ein "Oldtimer-Bulldog-Kräftemessen" sowie Vorführungen mit historischen Geräten.
Natürlich wird heute nicht mehr wie früher das Wasser für das Bierbrauen dem örtlichen Bach entnommen, sodass nicht mehr ausgeschellt werden muss, "es wird hiermit bekannt gemacht, dass niemand in den Bach rein macht, denn heute wird gebräut". Ehemals hat es in Brünn 22 Braurechtler gegeben. Heute wird nur noch sporadisch in den Monaten Januar und Februar gebraut, um die Tradition aufrechtzuerhalten.
Eröffnet wurde das Hausbrauerfest am Samstagabend. Am Sonntagnachmittag wurden die zahlreichen Besucher in vergangene Zeiten zurückversetzt. Mehrere historische Gerätschaften waren aufgebaut, die alle noch funktionsfähig waren und deren Arbeitsweise demonstriert wurde. So kamen zum Beispiel zwei Göpel zum Einsatz, einer von Hand betrieben und einer, der mit Pferde oder Maschinenkraft in Bewegung gesetzt wurde. Göpel ist eine mechanische Vorrichtung zur Erzeugung einer Antriebskraft durch Menschen oder Tiere. Auch ein "Stiftendreher" war zu sehen und eine Dreschmaschine aus den fünfziger Jahren. Ein Pockensteinbrecher, Muldenkipper und eine Steinmühle rundeten die historischen Geräte ab.
Spannende Zeitreise
Die Vorführungen stießen auf großes Interesse. Walter Lehnert und sein Team mussten vieles erklären. Während der Vorführungen gab Bernd Koch, Vorsitzender des Feuerwehrvereins Brünn, über Lautsprecher entsprechende Erläuterungen. Wer das alte Brauhaus in Brünn anschauen wollte, konnte dies bei Führungen unter der Leitung von Thomas Henig tun. Am Platz an der ehemaligen Schule herrschte den gesamten Nachmittag über reger Besucherandrang.
Alle warteten gespannt auf das "Oldtimer-Bulldog-Kräftemessen." Die Oldtimerbesitzer mussten mit ihren blitzeblanken Gefährten einen 33 Tonnen schweren Lkw möglichst über eine weite Strecke ziehen. Die Strecke hatte eine leichte Steigung und schon nach wenigen Metern war meist Schluss. Die Reifen der Oldtimerbulldogs drehten durch, oder der Bulldog stieg vorne hoch, sodass der Schleppvorgang abgebrochen werden musste.
Die Zuschauer, die an der Strecke standen, feuerten die Fahrer lautstark an. Sieger wurde Manfred Büttner mit seinem 45-PS starken Lanz aus dem Jahr 1941, der den Lkw 34,5 Meter zog. Auf Platz zwei folgten mit jeweils 30,5 Meter Arthur Ströhlein mit einem Lanz, Baujahr 1950 und 45 PS, sowie Ludwig Jäger mit einem Hanomag, Baujahr 1955 und 55 PS stark.
Platz drei belegte Ernst Rösch mit seinem Lanz, 35 PS, Baujahr 1942. Er zog den Lkw 29,5 Meter weit. Die Sieger konnten sich jeweils über ein Fass Hausbrauerbier freuen.



Veranstaltung des Feuerwehrvereins am 15. März 2010

Kreisheimatpfleger Günther Lipp berichtet
Mörder von Kunigunda Löffler wurde nie gefasst.

Gedenkstein bei der Ruine Raueneck erinnert an die schrecklichte Tat im Juli 1929 / Intensive Nachforschungen blieben ohne Ergebnis.

BRÜNN - Vor etwa 100 Jahren ist auf dem Haubeberg am Raueneck Kunigunda Löffler aus Brünn ermordet worden. Kein Kriminalfall hat die Bewohner des Eberner Landes so bewegt, hat man doch trotz intensiver Nachforschungen den Mörder nie gefunden. Nur ein Gedenkstein bei der Ruine erinnert noch an die schreckliche Tat.
Ich habe dazu viele Berichte gelesen, viele Leute befragt und insbesondere den dicken Ermittlungsakt Nr. 292 der Staatsanwaltschaft Bamberg zu diesem Fall durchgearbeitet. Aus all dem lässt sich das Geschehen und seine Folgen recht gut schildern.
Kunigunda Löffler, von ihren Eltern "Kundel" genannt, war am 12. Oktober 1888 in Lohr geboren worden und litt an Epilepsie. Am Sonntag, 21. Juli 1929, hat sie Max Pfeufer aus Höchstädten um 8.00 Uhr als Letzter lebend gesehen. Ihr Vater Peter Löffler, ein ehemaliger Schäfer aus Brünn, gab an, sie hätte am Vormittag im Rauenecker Wald nachschauen wollen, ob die Himbeeren reif seien. Wie ihre Mutter später aussagte, wollte sie zum Mittagessen wieder zu Hause sein.
Unbewusst dem Mörder nahe gewesen
An diesem warmen Tag zwischen 12.00 und 1.00 Uhr hatten die Frau des Vorbacher Hauptlehrers Pfeiffer und ihre Schwester am Raueneck im Gebüsch "etwas rauschen" gehört. Sie eilten rasch davon, weil sie fürchteten, vom "Schneiders Jürg", dem Revierförster der Rotenhan, beim Himbeersuchen ertappt zu werden. In Wirklichkeit waren sie dem Mörder und seinem Opfer nahe gewesen.
Am Morgen des nächsten Tages meldete Peter Löffler aus Brünn seine Tochter dem Bürgermeister Josef Burger von Vorbach als vermisst. "Damals machte er mir keinen besonders aufgeregten Eindruck", sagte Burger später. Löffler gab später, am 2. Oktober, bei einer Vernehmung an, er habe die Kundel zwischen 8.00 und 8.30 Uhr auf dem Rauenecker Weg in der Nähe des Friedhofs getroffen. "Als wir aneinander vorübergingen hat sie zu mir und ich zu ihr nichts gesprochen." Vater wie Tochter wären offenbar nicht sehr redselig.


Uhren gingen selten richtig

Wem die Zeitangaben von Pfeufer und Löffler auffallen, der muss bedenken, was die Landeskriminalpolizei im August 1929 feststellte: Es "wird bemerkt, dass es geradezu unmöglich ist, bei den Bewohnern von Brünn und Bischwind genauere Zeitangaben feststellen zu können, da diese Leute sich nicht viel um die Uhrzeiten kümmern, dieselben anscheinend nur dem Gefühl nach angeben und soweit sie Uhren besitzen, diese nur selten richtig gehen. Anhand der eigenen Uhren konnte festgestellt werden, dass die Uhren der dortigen Landbevölkerung oft um eine Stunde und noch mehr vor oder zurückgehen. "
Unter denen, die in den folgenden Tagen nach der Vermissten suchten, waren etwa 30 Mann der Feuerwehren von Brünn und Vorbach. Sie waren nach Auskunft von Hans Höhn immer wieder von der Mutter um Hilfe gebeten worden und setzten auch einen großen Hund ein. Elise Schwarz aus Frickendorf erinnert sich, dass man sogar behauptet hat, der geheimnisvolle Neumüller von Saarhof habe in seinem Erdspiegel gesehen, wo sie lag.
Die Leiche der 41 Jährigen wurde schließlich am darauf folgend Sonntag, 28. Juli, gegen 15.30 Uhr in einer Schonung mit sechs Meter hohen Fichten 120 Meter östlich der Ruine Raueneck entdeckt. Georg Schuhmann, einem Waldarbeiter aus Vorbach, war Moos aufgefallen, das hier eigentlich nicht wuchs.

Erst sah man nur eine Schuhspitze, dann die Leiche von Kunigunda Löffler. Sie war von ihrem Mörder vom rund 15 Meter entfernten Tatort hierher in eine kleine Lichtung geschleppt und dann mit dem Gesicht nach unten unter einer dünnen Schicht aus Boden, Moos, Laub und Holz vergraben worden. Die immer etwas feuchte Stelle ist heute etwa zehn Meter vom Gedenkstein entfernt.
Ganz in der Nähe wurde von Alfred Schramm aus Brünn ein mit Blut befleckter, acht Zentimeter starker Fichtenpfahl gefunden, mit dem Kunigunda Löffler offenbar erschlagen worden war. Nicht weit davon lag im Gebüsch auch der verbogene Beereneimer der Schäferstochter.

Ihre Leiche wurde nach Vorbach ins Anwesen Nr. 7 gebracht, wo der Bamberger Landgerichtsarzt Dr. Burgel und Bezirksarzt Dr. Pfeifer die Autopsie vornahmen und ein Protokoll darüber erstellten. Darin ist unter anderem angegeben, dass Kunigunda Löffler 160 cm groß und mittelkräftig und "bei mittlerem Ernährungszustand" gewesen war. Ihre Haare waren "hellblond und schon etwas grau meliert". Die Leiche wies ein Loch im Hinterkopf auf..

"Der Tod ist eingetreten durch Gehirnblutung. Diese Gehirnblutung wurde herbeigeführt durch Zertrümmerung der rechten Schädel- und Hirnhälfte infolge Einwirkung stumpfer Gewalt." Es fanden sich keine Hinweise auf ein Sexualverbrechen. Es muss das gewesen sein, was man früher mit dem schwer erträglichen Wort "Lustmord" bezeichnet hat.


Anonymer Brief an die Staatsanwaltschaft

Da wurde am 3. August anonym ein Brief "an die hohe Staatsanwaltschaft in Bamberg" aufgegeben, der die Behauptung enthielt, der Vater wäre der Täter gewesen. Peter Löffler war 1910 von Lohr nach Brünn zugezogen und dort bis 1925 Gemeindeschäfer gewesen. Die Familie wohnte im Schäfershaus Nr. 10, das noch aus der Zeit um 1700 stammte, eines der schäbigsten im Dorf war und praktisch als Armenhaus diente.
Das anonyme Schreiben ging in Bamberg an Oberkommissar Mayr, der mit der Lösung des Falles beauftragt worden war. Peter Löffler, den Mayr als "alten, gebrechlichen Mann" beschrieb, wurde tatsächlich am 17. September verhaftet. Man hielt ihm vor allem vor, er habe die Nachricht von dem Mord kalt und teilnahmslos aufgeommen. Doch schon am folgenden Tag wurde der 71 Jährige auf Beschluss der Strafkamer wieder auf freien Fuß getzt. Da ein "begründeter Vercht" nicht vorlag, bekam er für die Untersuchungshaft eine Entschädigung von 32,10 Mark. Vor dem Untersuchungsrichter, Landgerichtsrat Krampf, hatte der unbescholtene Mann energisch bestritten, seine Tochter erschlagen zu haben. Er gab aber zu, dass er und seine Frau die Kuni geschlagen hatten. "Sie war nämlich oft sehr bockig und wollte nichts arbeiten." Er hatte ferner zugegeben, dass er im Zorn einmal gesagt hatte "Die Kuni gehört tot geschlagen." "Aber", so hatte er auch gemeint, "was sagt man nicht alles im Zorn."

Motiv weiterhin im Dunkeln

Für den 2. Oktober 1929 wurden neun weitere Personen aus Frickendorf; Neuses, Höchstädten, Vorbach und Brünn in dieser Sache vorgeladen. Sie machten alle ihre Aussagen und widersprachen sich nur in unbedeutenden Einzelheiten. Dabei ergab sich aber ein mögliches Motiv. Löffler könnte die Kunigunda ermordet haben, damit er mit seiner Frau leichter von Brünn zu seiner anderen Tochter nach Neuses hätte ziehen können. Peter Löffler war aber nichts nachzuweisen.
Natürlich war die Bevölkerung in heller Aufregung. Am 17. März erst hatte sich der Mord an dem vierjährigen Karl Keßler bei Manau ereignet und jetzt der am Raueneck. Beide Taten waren an einem Sonntag im Wald geschehen. Beide Opfer waren wehrlos. Man glaubte an die Tat eines Geisteskranken und hatte Angst; es könne sich ein weiterer Mord ereignen. Gerüchte eilten weiterhin durch die Dörfer, Verdächtigungen wurden ausgesprochen.
Das "Bamberger Volksblatt" schrieb Ende September 1929: "Wie ein schwerer Alp lasten die beiden unaufgeklärten Morde zu Manau und auf der Haube bei Ebern auf den Gemütern der Bewohner der Haßberge. . .. Der Schrecken ist so groß, dass Kinder überhaupt nicht in den Wald zu bringen sind und Frauen beim geringsten Geräusch aus dem Walde flüchten. . . .

"Lasst euch nicht von der Rauenecker Liesl abfangen"

Im Volke hatte sich von Anfang an die feste Ansicht gebildet, dass die beiden Ermordeten aus der Welt geschafft wurden, weil sie anderen im Wege standen. Man redet da von ganz nahen Verwandten." Willi Eichler aus Ebern hat mir erzählt, dass man den Kindern noch lange Zeit später mit dem Spruch Angst gemacht hat: "Lasst euch nicht von der Rauenecker Liesl abfangen!" ,
Der Gipfelpunkt der Emotionen waren die Behauptungen zu denen sich damals ein Privatdetektiv namens Walter Sauerbrey aus Suhl verstieg. Er hatte sich die Lösung komplizierten Kriminalfälle zur persönlichen Aufgabe gemacht. Am 10. Dezember 1929 schrieb er in der Sache Löffler "an den Herrn Untersuchungsrichter beim Landgericht Koburg" einen Brief, der von absurden Kombinationen nur so strotzt. Die Behörde vermerkte dazu nur, dass dieses Schreiben keinerlei Beachtung verdiene.
Sie selbst überprüfte mit großer Sorgfalt eine ganze Reihe von Verdächtigen, die alle mit Namen in den Gerichtsakten aufgeführt sind.
An erster Stelle stand der Waldarbeiter Georg Porzelt aus Vorbach, der als jähzornig und gewalttätig geschildert und später für unzurechnungsfähig erklärt wurde. Seine vier Notizbücher liegen den Akten bei, enthalten aber zumeist nur Zahlen aus der Forstarbeit. Noch 1934 hat man gegen ihn ermittelt und deshalb Einwohner in Vorbach und in Brünn befragt. Zur Anklage gegen ihn kam es aber nie.
"Da der Mord schon vor 22 Jahren begangen wurde", schreibt Kommissar Klüpfel in Ebern im November 1951, "so ist selbst bei der Bevölkerung in den Ortschaften aus der näheren Umgebung des Tatortes über ihn längst fast völliges Schweigen eingetreten. ... Man hört fast nur die eine Äußerung: Über diese Sache ist Gras gewachsen, der Mörder wird nicht entdeckt und kaum jemals mehr ermittelt werden können." ... "Meines Erachtens und nach allgemeiner Ansicht bleibt die Mordtat an der Kunigunde Löffler für alle Zeit in Dunkel gehüllt."
Es gibt aber heute in unseren Dörfern immer noch Gerüchte, die ich schon 1990 einmal gesammelt habe. Rotenhan-Förster Bock berichtete mir, der Täter solle aus Bischwind gekommen sein und die Tat auf dem Sterbebett gebeichtet haben. Andere beschuldigten nach wie vor den Bruder, der 1960 gestorben ist. Er habe seiner Schwester ein reicheres Erbe missgönnt, wobei völlig unklar ist, worin dies bestanden haben könnte.
Peter Löffler starb sechs Jahre nach dem Mord am 4. Oktober 1935 und wurde im Friedhof von Brünn begraben, wo auch sein Sohn liegt. Dessen Witwe zog 1962 aus Brünn fort nach Schweinfurt. Die sterblichen Überreste von Kunigunda Löffler wurden in Neuses beigesetzt. Dort ist auch ihre Mutter beerdigt worden. Das Gemeindeschäfershaus wurde 1963 abgerissen, weil es verfallen war und "in der Kurve des südlichen Ortsausgangs die Sicht auf die Kreisstraße nahm".
Auf dem Gedenkstein für Kunigunde Löffler am Raueneck steht: "Gott strafe den Mörder. Lassen wir Gottes Mühlen mahlen.
Dann war da der Bruder von Kunigunda, Josef Löffler, der ein Original gewesen sein soll und überall als der "Joffer" bekannt war. Er hatte im Ersten Weltkrieg , ein Bein verloren und war zur Tatzeit 37 Jahre alt. Die Brünner hielten nach Angaben von Oberkommissar Mayr die Löffler nicht zu einem Mord fähig. Insbesondere Josef Löffler hatte ein einwandfreies Alibi. Er hat noch 1951 bei der Dienststelle Ebern der Landpolizei angegeben, der ehemalige Gendarmeriemeister Karl Frank aus Brünn habe bei der Lahmer Kirchweih gehört, "wie ein gewisser Heinert aus Fierst einer anderen Mannsperson auf den Kopf zugesagt habe, er hätte das Fräulein aus Brünn bei Vorbach ermordet und eingescharrt.' Diese "andere Mannsperson", hat man herausbekommen, war wieder der Waldarbeiter Porzelt.

Zahl der Verdächtigen war groß

Zu den weiteren Verdächtigen gehörten ein Bettler aus Würzburg, ein Kellner aus Königsberg, ein Schausteller aus Naumburg und noch andere, die namentlich bekannt sind. Ihre Vernehmungen in den Jahren von 1929 bis 1931 brachten kein Ergebnis. Alle hatten ein Alibi. Weil man glaubte, die Tat hätte nur ein Geisteskranker ausführen können, wurden sogar die Pflegeanstalten in Lohr, Werneck und Kutzenberg angeschrieben. Alles aber vergebens.
1936 kamen zweimal Kriminaler, die ungeklärte Fälle untersuchten, mit Mördern aus Berlin zu Heinrich Pfeiffer nach Vorbach. Sie gingen mit dem Hauptlehrer aus dem Unterricht hinauf zum Raueneck. Aber auch hier ergab sich nichts.
Man hat beim Durchlesen der Akten wirklich den Eindruck, dass sich die Polizei damals nach Möglichkeit bemüht hat. Doch der Fall ist nie gelöst worden. Und auch nach Studium aller Unterlagen habe auch ich keine Vermutung, geschweige denn einen Verdacht, wer der Täter gewesen sein könnte.




Für Belange des Dorfes eingesetzt

Feuerwehrverein/Rückblick auf ein Jahr mit zahlreichen Aktivitäten

Im Vereinsheim des Feuerwehrvereins Brünn fand die Mitgliederversammlung statt.

1. Vorstand, Bernd Koch konnte eine große Anzahl von Mitgliedern begrüßen und hielt einen Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres.

Im Februar 2009 organisierte der Feuerwehrverein einen "Heimatabend" für die Brünner Bürger. Hierfür hat Jürgen Schwappach viele alte Bilder aus dem Dorf gesammelt und daraus eine Dia-Show erstellt. Neben den mehr als 50 Besuchern war auch der Kreisheimatpfleger Günther Lipp anwesend.

Die schon Traditionelle Mai-Wanderung führte den Feuerwehrverein diesmal in den alten Albersdorfer Steinbruch wo ein paar schöne Stunden verbracht wurden.

Anfang Juni hat sich der Vereinsvorstand mit der Ortsvertreterin Irene Jungnickel getroffen. Zu diesem Termin fanden sich auch noch die SPD-Stadträte Brunhilde Giegold, Jürgen Hennemann und Werner Riegel ein. Unter anderen wurde der schlechte Zustand der Wege im Brünner Friedhof angesprochen, sowie die alten Tore am Feuerwehrgerätehaus, die in einem sehr schlechten Zustand sind.
Aus diesen Treffen heraus sind einige Anträge an die Stadt Ebern gestellt worden.

Ende Juni fand nach einigen Jahren wieder ein Ausflug des Feuerwehrvereins statt. Dieser führte die Teilnehmer in die Fränkische Schweiz. Nach einer Fahrt mit einer historischen Dampflock stand eine lange Wanderung mit deftigen Mahlzeiten und Höhlen- und Burgbesichtigung auf dem Programm.

Eine Woche nach dem Feuerwehrausflug fand das traditionelle Hausbrauerfest statt. Hier engagierten sich wieder viele Brünner ehrenamtlich um das weit über die Eberner Stadtgrenzen hinaus bekannte Fest zu einer gelungen Veranstaltung werden zu lassen.

Im August wurde eine vom SPD-Ortsverband gespendete Sitzbank eingeweiht. Dies wurde gleich mit einem kleinen Fest verbunden.

Anfang November wurde die Brünner Kirchweih im Vereinsheim gefeiert. Auch diese Veranstaltung erfreute sich wieder großer Beliebtheit auch bei auswärtigen Besuchern.

Mitte Dezember fand jetzt nun schon zum driten mal ein Weihnachtsstandkonzert am Brünner Dorfplatz mit den "Schloßbergern" aus Hohnhausen statt. Auch dieser Termin etabliert sich auf Grund der großen Beliebtheit im Brünner Veranstaltungskalender.

"Wie an diesen Veranstaltungen schon zu erkennen ist, engagiert sich der Feuerwehrverein nicht nur um die Belange der Freiwillgen Feuerwehr sondern auch um die Belange des gesamten Dorfes", so 1. Vorstand Bernd Koch.

Nach dem Bericht des Kassiers Thomas Henig, der die größeren Ausgaben und Einnahmen des Feuerwehrvereins den Anwesenden Mitgliedern auflistet, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Anschließend ging Bernd Koch noch auf die schon feststehenden Termine in 2010 ein. Die nächste Veranstaltung findet schon am kommenden Mittwoch, 25.02. statt. An diesem Tag hält die Stadt Ebern eine Bürgerversammlung in den Räumen des Feuerwehrvereins ab. Hingewiesen wurde auf das dies jährige Hausbrauerfest, welches am 12. und 13. Juni statt findet.
Dieses Jahr soll neben der traditionellen Maiwanderung auch wieder ein Vereinsausflug durchgeführt werden.

Vereinart wurde, dass dieses Jahr am Brückengeländer in der Dorfmitte Blumenkästen angebracht werden sollen. Die Kosten hierfür wird der Feuerwehrverein übernehmen.

Angesprochen wurde auch die leidige Situation mit der seit über einen Jahr nicht mehr zurück geschnittenen Hecke um das Vereinsheim/alte Schule. Hier wurde auf die kommende Bürgerversammlung verwiesen.


Hausbrauerfest

Brünner Abend

Am 28. Februar 2009 fand im Feuerwehrheim in Brünn ein Brünner Heimatabend statt
Im überfüllten Feuerwehrheim drängten sich die Zuhörer. Thema des Abends waren die
gute alte Zeit speziell in Brünn.

Kreisheimatpfleger Günter Lipp referierte anfangs über dieses Thema und erzählte so die eine oder andere Anekdote und Geschichte aus Brünn
und über die Wichtigkeit, alte Sachen zu sammeln, Begebenheiten niederzuschreiben und für die Nachwelt aufzuheben.

Anschließend wurde die Diashow
Alte Brünner Bilder, ein Streifzug durch Brünner Fotoalben - Fotos ab 1900 gezeigt. Die 280 alten Fotos entfachten eine rege Diskussion und machmal viel Heiterkeit unter den Zuschauern.

Den Abend beschloß dann der Dokumentarfilm
Reise durch die alte Zeit - Deutschland um 1900 an den Beispielen Ostpreussen, Berlin und der bayrische Wald. Der Feuerwehrverein freute sich über die große Resonanz und denkt darüber nach, evtl. wieder mal eine ähnliche Veranstaltung durchführen zu wollen.

Startseite | Wappen | Ortsgeschichte | Brünner Chronik | Brünns älteste Bürger | Familiennamen | Termine | Brünner Vereine | Urkunden | Gemeindehaus | Brauhaus | Schäfershaus | Raueneck | alte Rechnung | Sagen | Alte Fotos | Hausbrauer | Feuerwehr | Veranstaltungen | Wo liegt Brünn? | Presse | Pressearchiv | Fotoalbum | Exkurs | Datenschutzerkl. | Sitemap


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü