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Brünner Chronik
An sich geben die "brun Orte" in ihrem Namen den Hinweis, daß sie in der Zeit nach dem 9. Jahrhundert als Rodungsinseln gegründet wurden. Unser Brünn fällt nicht in die fränkische Ausbauzeit des 10. bis 12. Jahrhunderts. Es wird urkundlich erstmals in einer Tradition (Schenkung) des Klosters Fulda "ce brunnen" (also zur Zeit Karls des Großen) genannt und gehörte wahrscheinlich zu einem fränkischen Königsbesitz oder Königsforst. Die wahrscheinlich älteste Urkunde über Brünn berichtet: am 23. Oktober 999 tradiert Otto III (Deutscher König von 983 - 1002) seinen Besitz in Brünn "pago Grapfeldum" (im Grabfeldgau).
1231
In der Schenkungsurkunde der Edelfreien von Raueneck, in welchen diese ihren gesamten Besitz dem Hochstift Würzburg übergeben, werden in Brünn Ortsadelige als Vasallen der Rauenecker genannt, die Brünn als Lehen besaßen und sich nach dem Ort "de brunen" nannten. Ludwig de Brunen, Heinrich und Jutta de Brunen.
1232
In der Urkunde des Bischofs Hermann von Würzburg über die Trennung der Pfarrei Ebern von der um 860 gegründeten Urpfarrei Pfarrweisach verbleibt "brunen" zusammen mit 26 Orten bis 1867 bei der Pfarrei Pfarrweisach.
1244
am 1.9.1244 übergeben Ludwig von Raueneck und seine Gemahlin Gertrudis von Zwerenza ihren Anteil am Rauenecker Besitztum - darunter auch seine Güter in "Brunn" - dem Hochstift Würzburg.
1350
Als bischöflichen Burgmann auf Raueneck besitzt Hans von Rotenhan von Eyrichshof u. a. auch ein Gut in Brünn.
1364
Das Rauenecker Lehen der "Füllbach" wird dem Ritter von Füllbach und dessen Gattin von Schaumberg übertragen und umfaßt u. a. auch "einen Hof in Brünn und 3 Güter daselbst."
1400
"burmester und gebuer" (Bürgermeister und Bauern) von Brünn werden als "Schirmer" eines Urteils über Kraisdorfer Besitz des Y. Schibe aus Ebern urkundlich genannt.
1422
Anläßlich der zeitlich begrenzten Zusammenlegung der Pfarreien Pfarrweisach und Ebern verbleibt der Ort "Prun" (Brünn) dem Oberpfarrer in Ebern.
1476
Als am 25. Mai 1476 das Fürstbistum Würzburg die Burg und das Besitztum Raueneck von den Marschalks zurückkauft, kommt Brünn wieder ganz in den Besitz Würzburgs.
1520
Der "send" (Kirchensteuer) von Brünn an die Pfarrei Pfarrweisach, die soeben den Kirchenneubau in Pfarrweisach beendet hat, beträgt 15 Sandheller und ein halb sum. Haber.
1539
Jörg von Schaumberg zu Gereuth bestimmt für seine Gemahlin Cordula von Burgpreppach u. a. seinen "Hof in Brünn"
1550
Um diese Zeit erwerben Adelige der freien Reichsritterschaft in Brünn vom Fürstentum Würzburg etwa 2/3 des Dorfes. Brünn wird das "ganerbendorf" mit den meisten Herren, gehört weiterhin seit etwa 1200 zur "Cent Ebern" und zur Pfarrei Pfarrweisach. Die adeligen Herren führen in diesen Jahren auch bei ihren Brünner Untertanen die Reformation ein, während die Würzburger Untertanen katholisch bleiben. Die Zehntscheune für die Abgaben der Bauern steht auf der (heute noch so genannten) Hofstatt.
1570
Die protestantischen Untertanen der adeligen Ganerben halten sich zu der 1561 neu erbauten Kirche in Altenstein.
1663
Brünn erstellt eine "Dorfsordnung"
1713
Das erste Gemeindehaus Brünn wird als Torhaus neben dem Brunnen erbaut und erhält einen Glockenturm.
1720
Ortsbürger gründen die Gemeindeschäferei und erbauen das Gemeindeschäferhaus. (wird 1963 abgerissen)
1745
Burg Raueneck wird nicht mehr bewohnt.
1750
Das Gemeindebraushaus wird errichtet Das Hirtenhaus - auch Armenhaus - wird gebaut. Ortsbürger erwerben den "Körperschaftswald" im Bischofsschalg des Neuseser Flur. Die Gemeindeschmiede wird erneuert. Die Frickendorfer Baunachbrücke wird gebaut. Das "Gemeine Holz am Rauenholz" (Gemeindewald am Raueneck) ist im Besitz des Dorfes Brünn.
1755
Brünn erhält seine erste öffentliche Gastwirtschaft "Zum Schreinershaus"
1770
Brünn zählt 75 Einwohner
1790
Von den 18 Anwesen in Brünn gehören 10 dem Fürstbistum Würzburg. Dem "Erthal zu Leuzendorf "(1), dem "Stein von Altenstein" (2), dem "Lichtenstein zu Gereuth und Gleusdorf" (2) und dem "Rotenhan zu Eyrichshof (3) Anwesen.
1795
Das Brauhaus wird neu gebaut.
1805
Brünn kommt mit den Orten unserer Heimat zum Kurfürstentum Franken unter Kurfürst Ferdinand von Österreich.
1814
Brünn kommt mit dem Großherzogtum Würzburg an das Königreich Bayern
1830
Brünn hat 110 Einwohner. (39 katholisch, 71 evangelisch) Frickendorf hat 111 Einwohner (101 katholisch, 10 evangelisch) Die Gemeinde Brünn hat somit 221 Einwohner.
1848
Nach Abriß des alten Gemeinde-Torhauses wird das neue Gemeindehaus neben dem Brunnen gebaut.
1855
Brünn errichtet seinen ersten Friedhof
1860
Die Pflichtfeuerwehr Brünn wird gegründet.
1865
In Brünn wird eine neue Gastwirtschaft gegründet.
1876
Brünn erhält ein eigenes Standesamt (bis 1972). Die Gemeinde erwirbt eine vierrädrige Feuerspritze.
1879
Brünn erhält durch Regierungsbeschluß vom 17.3.1879 eine selbständige Schulstelle.
1893
Mit Unterstützung durch den gegründeten Friedhofsverein wird der 1855 errichtete Friedhof erweitert.
1892
Gründung der "Freiwilligen Feuerwehr Brünn"