Die Brünner


Direkt zum Seiteninhalt

Hausbrauer

Bierfilz der Brünner Hausbrauer


In Brünn wird noch gebraut . . .
geschichtliches
Aus alten Gemeinderechnungen geht hervor, daß die Brünner Bauern schon vor 1750 ein Brauhaus hatten und ihr Braurecht ausgiebig nutzten. 1795 wurde das alte Brauhaus von Grund auf erneuert. 1890 auf der Rückseite um ein halbes Stockwerk erhöht. 1966 wurde das Brauhaus innen neu ausgebaut. Seit dieser Zeit wurde baulich nichts mehr verändert. 1998 und 1999 wurde teilweise die technische Einrichtung erneuert. Als 1788 in Brünn die Hausnummern eingeführt wurden, bekam das Brauhaus die Nr.1. Bis 1955 wurde das Wasser zum Brauen dem Dorfbach entnommen. Das "Boochbier ist verschwunden - bald wird ihm das Brauhaus folgen", so schrieb Willy Bergmann damals in seiner Dorfchronik, aber diese Aussage hat sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet. Seit 1959 nutzen 21 Familien ihr Braurecht. 1982 waren es derer nur 4 und 1983 gar nur 2 Familien, die ihr Bier im Brauhaus brauten. Doch das hat sich in den letzten Jahren wieder geändert. 1993 nutzen 13 Brünner Familien ihr Braurecht und verarbeiteten dabei 1140 kg Malz. Seitdem wird jeweils in den Monaten Januar / Februar in Brünn gebraut. Das Brünner Brauhaus ist das Einzige im Stadtgebiet von Ebern, in dem noch regelmäßig jedes Jahr gebraut wird.


Bierbrauen hat in Brünn lange Tradition
Zeitungsartikel
Sudkessel heuer zum drittenmal geschürt / Gerstensaft schmeckte den Gästen
Rege Betriebsamkeit herrschte am Samstag am Brauhaus in Brünn, denn dort wurde das dritte Gebräu des Jahres 1996 gefaßt. Dunkler Rauch aus dem Schornstein wies schon von weitem den Weg zum Brauhaus am Dorfbach in der Ortsmitte. Zum Anstich fand sich auch Bürgermeister Rolf Feulner mit Gattin Irmi ein, sowie mehrere Vertreter des Stadtratgremiums. Die Männer um Sudmeister Adam Reuter mußten noch letzte Vorbereitungen treffen, bevor der Bieranstich durch Dieter Höhn vorgenommen werden konnte. Einen Stock höher wurde schon wieder von anderen Bierbrauern mit dem Maischscheit ein neues Gebräu angerührt. 15 Hektoliter wurden am Samstag "gefaßt", wobei die beiden vorausgegangenen Gebräue ebenfalls in der Größenordnung waren. Zwei weitere Gebräue wird es in diesem Jahr noch geben, bevor der Schornstein am Brauhaus wieder kalt bleibt. Mit einem sogenannten Auslitergefäß, welches 100 Liter faßt, wurde das Selbstbrauerbier an die Braurechtler, die am Samstag an der Reihe waren, ausgegeben. Der erste Schluck war Bürgermeister Rolf Feulner vorbehalten, der für den Haustrunk lobende Worte hatte . "Gut is" sagte er und reichte den Holzkrug in der Runde weiter. Reger Betrieb herrschte am Samstag im Brünner Brauhaus. Den Zapfhahn trieb Dieter Höhn in den 15-Hektoliter-Bottich, bevor die Gäste mit Bürgermeister Rolf Feulner den ersten Schluck kosteten. Jürgen Schwappach hielt das ganze mit der Videokamera für die Chronik fest. Im Dachgeschoß des Brauhauses, wo der Malz- und Biergeruch besonders intensiv wahrzunehmen war, hatten die Brünner eine Bierstube" eingerichtet. Dort fanden sich die Bierbrauer und die Gäste nach einem Rundgang zusammen. Sudmeister Adam Reuter erläuterte, daß in der Dorfchronik zu lesen sei, daß in Brünn schon vordem Jahre 1750 Bier gebraut wurde. Den Unterlagen zufolge, wurde im Jahr 1795 das Brauhaus von Grund auf erneuert. Erstmals erscheint es im Jahr 1890 mit der Hausnummer eins. Im Jahr 1899 kam eine neue Sudpfanne hinzu, wie auf dem Schild an dieser Stelle zu lesen ist. Ein Zwischenboden wurde 1960 am Kessel eingebaut und auch das Dach komplett erneuert. Was vorher in Handarbeit zu erledigen war, nämlich das Rühren der Maische mit dem Maischscheit, ging ab dem Jahr 1988 elektrisch vonstatten. Außer dem elektrischen Licht hatte es bis zu diesem Jahr im Brauhaus nichts gegeben, was elektrisch betrieben werden konnte. In diesem Jahr folgte dann de Einbau eines Rührwerkes und das Auslitergefäß wurde angebracht. Dies erledigten die Brünner in Eigenregie, wobei das Material und die Gerätekosten von der Stadt übernommen wurden. Wert legen die Brünner auf die Feststellung, daß ab 1959 bis zum heutigen Tag jährlich kontinuierlich die Brautradition fortgesetzt wurde.

In mühevoller Kleinarbeit braut sich etwas zusammen
Zeitungsartikel
I
n Brünn wird Eigenleistung großgeschrieben: In mühevoller Kleinarbeit sanieren dort Mitglieder des Hausbrauerverbandes das alte Brauhaus in der Ortsmitte.
Das sieht alles sehr professionell aus, lobte Bürgermeister Robert Herrmann am Mittwoch nachmittag, las der Grundstücks- und Bauausschuß der Stadt Ebern bei einem Lokaltermin das Gebäude in Augenschein nahm. Dennoch ist die Außen- und Innenrenovierung noch lange nicht abgeschlossen. Beispielsweise ist die Dachrinne kaputt und muß versetzt werden, Schäden an der hinteren Fassade sind zu beseitigen. Im Frühjahr soll das alte Brauhaus eingerüstet werden. Dann soll auch ein Schornstein vom Dach entfernt werden, wie Adam Reuter von der Ortsgruppe Brünn des Hausbrauerverbandes erklärte. Dabei werden die Brünner jedoch auf die Mithilfe der Stadt angewiesen sein. "Wir helfen, wo wir können", versicherte Reuter dennoch. Bürgermeister Robert Hermann- sah in dem alten Brauhaus eine landeskulturelle Einrichtung". Wir müssen den Brünner Bürgern dankbar sein, daß sie sich um das Gebäude kümmern, sagte Herrmann. Das Brauhaus in Brünn ist das einzig erhaltene in sämtlichen Eberner Stadtteilen. Bei einer fast einstündigen Führung erklärte Adam Reuter die bisherigen Maßnahmen, wurden beispielsweise Innenräume wiederhergerichtet, Risse ausgebessert und Wände getüncht. Zudem wurden Gär- und Braubottiche gebraucht gekauft und mit großem Aufwand nach Brünn gebracht. Dazu waren sogar Spezialfahrzeuge notwendig", sagte Reuter. So wurden die Bottiche an ihren alten Standorten demontiert, verladen, nach Brünn gefahren und dort wiederum zusammengebaut, "Damit waren 14 Mann einen Tag lang beschäftigt. In Brünn mußten die Bottiche schließlich mit Kränen durch das Dach in die Innenräume abgeseilt werden. Den Erhalt des Brauhauses haben sich vor allem Walter Lehnert, Dieter Höhn, Günter Michel, Adam Reuter, Georg Sellner, Walter Pfeufer, Manfred Koch, Rainer Hornung, Thomas Henig, Reinhold Henig, Helmut Elflein, Rainer Schneider und Manfred Roth auf die Fahnen geschrieben. Sie alle haben sich in der Ortsgruppe Brünn des Hausbrauerverbandes zusammengefunden. Unterstützt werden sie von den Mitgliedern der örtlichen Feuerwehr. Intensiv wird seit etwa einem Jahr an der Renovierung des alten Brauhauses gearbeitet, sagten die Verantwortlichen der Neuen Presse am Mittwoch. Stunden und Geld, das sie bisher investiert haben, seien nicht gezählt worden. Eines .steht jedoch fest, Anfang März dieses Jahres soll in dem Haus seit langem erstmals wieder gebraut werden. "Damit wollen wir die Tradition fortsetzen", sagte Adam Reuter. Günter Michel ergänzte, daß diese Brautradition in Brünn noch niemals unterbrochen wurde. "Das soll auch in Zukunft so bleiben." Bürgermeister Herrmann dankte den Freiwilligen für ihre "enormen Eigenleistungen". Sie würden mit dem Brauen eine alte Tradition fortführen. Auch Stadtrat Ernst Suhl zeigte sich von den Arbeiten überrascht: "Hut ab vor dieser Leistung". Dennoch blieb bei den Stadträten und bei Stadtbaumeister Helmut Pschirrer ein Wermutstropfen übrig: Nämlich der, daß sie am Mittwoch keinen Tropfen frisches Bier kosten konnten. Das soll beim nächsten Brautag allerdings nachgeholt werden. Daß der Bauausschuß die Eigenleistungen der Brünner zu Schätzen weiß, zeigt der vor Ort gefaßte Beschluß. Die Ortsgruppe soll die notwendigen Außenarbeiten mit Unterstützung der .Stadt ausführen. Eine vorherige Kostenermittlung erfolgt nicht. "Wir gehen davon aus, daß das wirtschaftlich geschieht", sagte Bürgermeister Robert Herrmann.


Gemeinschaftssinn und Tatendrang
Zeitungsartikel
Neue Presse - Meinung
Zahlreiche Brünner Bürger haben sich einer alten Tradition verschrieben: dem häuslichen Bierbrauen. Nun mag das insbesondere wegen des köstlichen Endprodukts - nichts außergewöhnliches sein. Dennoch gibt es in Brünn etwas, was man andernorts oft vergebens sucht: Gemeinschaftssinn. Nicht nur das Bierbrauen haben sich die Mitgliederverein der Ortsgruppe des Hausbrauerverbandes auf die Fahnen geschrieben, sondern auch die Sanierung des alten Brauhauses. Schon seit über einem Jahr wird intensiv an dem Projekt gearbeitet, unzählige Stunden haben die freiwilligen Helfer investiert. Und nicht zuletzt auch erheblich Eigenkapital. Ein gemeinsames Ziel hat sich die Ortsgruppe gesteckt. Sie will die Tradition des Bierbrauens in dem kleinen Dorf nicht aussterben lassen. Schonimmer wurde in Brünn Bier gebraut, und das soll auch in Zukunft so bleiben. Das ehrgeizige Projekt fördert unterdessen, fast unbemerkt, auch dem Gemeinschaftssinn. Niemand aus ihren Reihen soll vergessen werden, wünschen sich die Hobbybrauer, wenn es darum geht, aufzuzählen, wer was und mit welchem Aufwand geleistet hat. Zurecht! Die Brünner können schon jetzt stolz auf ihre Leistung sein, auch wenn das alte Brauhaus noch nicht vollends in neuem Glanz erstrahlt. Das dürfte bei dem Engagement der Freiwilligen allerdings nur eine Frage der Zeit sein. Das Engagement hat auch noch einen weiteren positiven Zweck, über den sich vor allem die Stadt Ebern freuen wird. Durch die enormen Eigenleistungen, die die Brünner Bürger erbracht haben, bleiben der Stadt viele Ausgaben erspart. in Zeiten leerer kommunaler Kassen ein freudiger Aspekt. Die Leistung der Brünner Hausbrauer hat Stadtrat Ernst Suhl bei einem Ortstermin am Mittwoch treffend charakterisiert: "Hut ab!" Und Bürgermeister Robert Herrmann sprach von einer landeskulturellen Bedeutung" des Projekts. Bei soviel Lob kann man eigentlich nur noch eines wünschen: Guten Durst beim nächsten Brautermin.



Startseite | Wappen | Ortsgeschichte | Brünner Chronik | Brünns älteste Bürger | Familiennamen | Termine | Brünner Vereine | Urkunden | Gemeindehaus | Brauhaus | Schäfershaus | Raueneck | alte Rechnung | Sagen | Alte Fotos | Hausbrauer | Feuerwehr | Veranstaltungen | Wo liegt Brünn? | Presse | Pressearchiv | Fotoalbum | Exkurs | Datenschutzerkl. | Sitemap


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü